Freitag, Oktober 4, 2024
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Fetischismus und BDSM: Ein Blick über den Horizont

Erlaubt ist, was den Beteiligten gefällt. Diesen oder einen ähnlichen Spruch hat wahrscheinlich jeder schon des Öfteren gehört. Insbesondere in den Bereichen Fetisch und BDSM hat sich in den letzten Jahren eine Menge getan. Noch vor zehn oder zwanzig Jahren galten erotische Spielarten dieser Kategorien als vollkommen indiskutabel. Doch nicht zuletzt durch die „Fifty Shades of Grey“ – Reihe geht die ganze Gesellschaft mittlerweile deutlich lockerer mit der Thematik um.
Im Alltag mögen Fetischismus und S/M noch nicht komplett angekommen sein. In den heimischen Schlafzimmern hingegen finden sich immer öfter neben „normalen“ Sextoys wie Dildo und Vibrator auch Spielzeuge für die härtere Gangart. Interessant ist dabei, dass es nicht vordergründig um den Sex geht, sondern die Stimulation weitgehend Kopfsache ist. Viele Fragen über Fetischismus und BDSM blieben bisher aber oft noch unausgesprochen, darum sollen sie hier nun endlich mal gestellt und weitgehend beantwortet werden.

Gehören Fetischismus und BDSM fest zusammen?

Für viele Menschen sind Fetischismus und BDSM tatsächlich zwei Seiten einer Medaille. Trotzdem würden all jene, die sich für beide Bereiche begeistern, eine klare Trennlinie ziehen können.

Bereits BDSM besteht aus zwei Feldern.

  • Dominanz und Unterwerfung sind dabei fast immer elementar. Bereits dieses Machtgefälle kann lustfördernd sein und öffnet die Tür zu vielen Spielen. Der dominante Part fordert von seinem Gegenüber Ehrerbietung und Gehorsam und lässt sich selbstverständlich von ihm oder ihr bedienen beziehungsweise verwöhnen.
    Dabei stehen ihm fast sprichwörtlich Zuckerbrot und Peitsche zur Verfügung, es wird also mit Belohnung und / oder Strafe gearbeitet. Letztere kann körperlich, also mit Schmerzen verbunden sein, sie kann aber auch auf rein psychischer Ebene stattfinden. Die Einzelheiten sind immer eine Sache der Absprache und der individuellen Vorlieben der Partner.
  • Sadismus und Masochismus lassen sich theoretisch auch losgelöst vom dominant-submissiven Spiel betrachten. Die Lust am süßen Schmerz oder dem Zufügen eines solchen ist oft mit dem beschriebenen Machtgefälle verbunden, klappt bei entsprechender Veranlagung aber auch ohne.

Fetischismus ist die sexuelle Überhöhung eines Körperteils, einer Sache, einer Handlung oder eines Materials.

Häufige Formen des Fetischismus beziehen sich auf bestimmte Körperregionen, beispielsweise die Füße. Der Übergang zu einem Material- oder Kleidungsfetisch ist dann häufig bereits fließend.
Nylonstrümpfe und schöne High Heels lösen bei vielen Menschen bereits ein erotisierendes Kribbeln aus. Manchem Mann genügt es, derart gekleidete Füße zu massieren und zu liebkosen. Es ist aber auch nicht unüblich, dass man(n) selbst in die entsprechende Kleidung schlüpfen möchte. Dies gilt selbstverständlich auch für andere Kleidung. Lack, Leder und Latex etwa sorgen beim Träger wie beim Betrachter für ein ganz einzigartiges Feeling.

Eine große Gemeinsamkeit all dieser Spielarten des Fetischismus und BDSM ist, dass die Penisgröße dabei keine Rolle spielt. Sex kann ein finales Erlebnis sein bei Spielen rund um Fetischismus und BDSM. Oft spielt er in diesem Kontext aber nur eine untergeordnete oder überhaupt keine Rolle.

Fetischisten und SM’ler: Was sind das eigentlich für Menschen?

Nach wie vor hält sich das Vorurteil, dass Freunde von Fetischismus und BDSM irgendwie schräge, abgefahrene Vögel seien. Natürlich gibt es solche auch innerhalb dieser Szene, meistens gilt aber: Fetischisten und SM’ler setzen sich sehr genau mit der Erotik und ihrem Verständnis davon auseinander. Bereits das Interesse setzt einen gewissen Intellekt voraus, der oft auch von einem entsprechenden Niveau getragen wird. Ein plumper, dummer und niveauloser Umgang ist bei Fetischismus und BDSM eher die Ausnahme – wenn man ihn auch nicht völlig ausschließen kann.

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